Chronik

Der Name Grießenbach erklärt sich aus der Schreibweise in älteren Urkunden mit Grizpah und Grizpach und stammt aus dem altdeutschen groiz, später gries, grieß Kies und bedeutet „kiesiger Bach“.

Von Ansiedlern, die in der entsprechenden Gegend sich niederließen, wird der Name auch als Flurname und auch auf Familien und Besitz und deren Siedlungsstätten übertragen. Auch heute heißen im niederbayerischen Sprachgebrauch z.B. die Einwohner von Mettenbach, Essenbach und Bayerbach die Metten-, Essen- und Bayerbecker.

Zwei ältere Zeugen der Besiedlung sind heute noch als sichtbare Denkmäler in der Landschaft zu sehen. Da sind einmal in der Waldabteilung „Nördlicher Wiedenberg“ – vom Täuberlberg aus in Richtung Einaich – die großen Grabhügel zu nennen, die wohl aus der Hallstatt-Zeit (ca. 600 v. Chr.) stammen und der Burgstall westlich von Hahnreut. Dort stand auf der Anhöhe eine kleinere Burg, über deren Untergang nichts nachgewiesen werden kann. Man nimmt jedoch an, dass sie im Jahre 955 n. Chr. durch die Hunnen zerstört wurde, als diese, geschlagen in der Schlacht am Lechfeld (bei Augsburg) auf der Flucht durch das Isartal in Richtung Ungarn abzogen und brandschatzten. Oder aber die Burg wurde um ca. 1000 aus anderen Gründen verlassen und verfiel dann.

Bei der Ansiedlung der Bajuwaren in unserem Gebiet – etwa zu Anfang des 6. Jahrhunderts nach Chr. – spielte die Beschaffenheit des Bodens eine große Rolle.

Im Isartal lag das große Niederungsmoor mit vielen Sümpfen und die umliegenden Hügel der nördlichen Talabhänge waren mit undurchdringlichen Wäldern bestockt. Das waren keine sehr günstigen Bedingungen für Ackerbau und Viehzucht und erklärt die relativ späte Besiedlung des Landes.

Die Zeit der Ungarneinfälle (907 – 955 n. Chr.) führte zu Befestigungen der besiedelten Orte und die Adeligen wurden mit Grund belehnt. Sie hatten dafür Abgaben und Steuern zu zahlen, außerdem den Bewohnern Schutz und Sicherheit zu geben, wofür diese ihnen Dienste (Scharwerk) leisteten.

So kam die Familie Grießenbeck hierher (im Jahr 1124), ursprünglich aus den Ansiedlungen Obergrießbach a. d. Paar und Grießbeckerzell stammend (beide Orte bei Aichach/Oberbayern gelegen). Sie bauten eine Art Castrum und eine dem hl. Stephan geweihte Kapelle und benannten den Ort, wo dieser Besitz lag, Griezpach (Griezenpach), heute Grießenbach. (Stadtgründung Landshut erst 1204!)

Das „Alte Schloss“ und die Kirche St. Stephan sind die ältesten Bauzeugen im Ort. Das „Alte Schloss“ um 1124 erbaut – auf einem Wening-Stich von 1710 abgebildet – ist heute nur noch teilweise erhalten

Die Kirche, wohl um die Mitte des 14. Jahrhunderts errichtet, dazu später angefügt der Turm mit steilem Satteldach und die Sakristei, sind in der ursprünglichen Form heute noch ganz erhalten, ebenso die barocke Inneneinrichtung mit den drei Altären. Es dürfte nicht zufällig sein, dass auch die Dornkirchen zu Regensburg, Passau und Wien ihr Patrozinium am Festtag des hl. Stephanus begehen.

Die drei Kirchenglocken sind von Georg Grießenbeck gestiftet und im Jahre 1583 vom Glockengießer Dandl gegossen worden „zur Ehre Marias und zum Gedächtnis an die Äbtissin Apollonia vom Kloster Seligenthal in Landshut“.

Die Geschichte Grießenbachs ist eng verknüpft mit der Grundherrschaft und dem Haupterwerb aus Landwirtschaft, Viehzucht und dem Grießenbacher Forst, der Arbeit und Auskommen gewährte, bis in jüngste Zeit durch die Entwicklung von Industrie, Handwerk, Handel und Gewerbe neue Erwerbsquellen hinzukamen.

Es sei noch angefügt, dass in den Jahren 1280 – 1721 das Obereigentum über Grießenbach der Abtei Seligental übertragen war. Im 30-jährigen Krieg zündeten 1634 und 1648 die Schweden zweimal das Gut an und brachten große Not über das Land. Von 1732 bis 1842 war Grießenbach zur Hofmark im Rentamt Landshut, Gerichtsbezirk Rottenburg erhoben und übte die niedere Gerichtsbarkeit – man würde heute sagen kleinste Einheit für Rechtspflege und ‚Verwaltung – aus.

Um 1848 Aufhebung von Hofmark und Grundherrschaft und Übereignung des Landes an die bewirtschaftenden Bauern.

Ab 1862 Entstehung von Justizamt (Landgericht) und Distriktverwaltungsbehörde (Landratsamt) in Landshut.

Von Bedeutung ist für Grießenbach auch der Ausbau – ab 1751 beginnend – der Straße Mettenbach – Grießenbach – Postau zur Verbindung Landshut – Straubing; sowie die Eröffnung der Bahnlinie Landshut – Plattling, 1865 mit der Bahnstation Wörth, ab 1931 Omnibus (Fa. Fuchs) von Mengkofen über Grießenbach nach Landshut.

Die Entwässerung des Isarmooses begann 1907 und wurde 1924 abgeschlossen.

Quelle: http://www.postau.de/die-gemeinde/ortsteile-bilder/griessenbach.html